Karl
Hoppler Hochschule Luzern Diplom-Rede 27-Jan-2006
Rathaus Luzern
Vom Patron zum Managerkapitalismus
Wenn man über 30 Jahre in der IT die gleiche Firma geführt hat, wird man nervös, wenn sich nichts verändert. Trotzdem hat man das Gefühl, gerade jetzt sei es am schlimmsten. Wir haben uns daran
gewöhnt, dass Preise immer noch fallen und die Komplexität steigt, dass die Lieferanten immer mehr direkt gehen (Dell Syndrom) und die Konzentration auf allen Ebenen zunimmt. Wachstum ist
Voraussetzung zu bestehen.
Was mich im Moment beschäftigt, ist der Wandel in der Unternehmenskultur, Hier habe ich grosse Hoffnung in Sie, haben Sie doch neben der einzigartigen Ausbildung auch Erfahrung aus der
Praxis.
Vor allem in grösseren Betrieben und Konzernen erscheinen immer mehr "geklonte MBA-Absolventen". Manager, die glauben mit Zahlen und Analysen alles erklären und lösen zu können. Alle messen
sich an denselben Zielen. Diese uniforme Strategie, die nur Hard-Factors kennt, führt dazu, dass alle dasselbe machen.
Aber wenn alle auf den Zehenspitzen stehen, sieht auch keiner mehr nach vorn.
Wer als einziges Argument am Markt nur den Preis hat, hat keine Zukunft. Geiz ist geil gilt zum Glück (noch) nicht für die Schweiz. (Aldi Syndrom) Hier zählt immer noch Geist ist
geil!
Diese Firmen suchen Mitarbeiter mit ganzseitigen Inseraten die zu ihnen passen, Talente haben keine Chance.
Ihre Werbung ist monoton, Sponsoring wird höchstens international gemacht, die Gesellschaft existiert nicht.
Der Chef ist kein Patron!
Es sind nach Machiavelli die "grauen Mäuse". Menschen, die man fast nur mit Eigenschaften beschreiben kann, die ihnen Fehlen. "just right" sagen die Engländer.
Unproduktive Machtverwalter. Sie sind introvertiert, fahren einen Audi, "in Blech gepresste Langeweile", haben höchstens einmal im Jahr einen Rausch und dann noch keinen spektakulären.
Ein Patron führt nicht, er begeistert die Mitarbeiter etwas zu tun. Wie Othmar Hitzfeld sagte, "die Mannschaft muss brennen". Der Patron sucht Talente: "look in ther eyes, not in ther
files."
Er verkauft Mehrwert für den Kunden, nicht Computer, die Story zählt.
Der Kunde ist Mensch, nicht Zielgruppe. Es gibt keine Probleme, nur Lösungen. Nichts verbindet mehr als der Erfolg.
Der Patron konzentriert sich auf seine Stärken uns steht zu seinen Schwächen. Er hat Mut zur Lücke. Aber er glaubt an sich und seine Ideen, hat Selbstvertrauen im Übermass und radikale
Zielfokussierung. Nicht Lohn sondern Beachtung und Anerkennung ist wichtig
Wir in der BISON haben sehr vieles falsch gemacht, darum sind wir so erfolgreich. Wir sind keine Kopie, keine Nachahmer. Wir unterscheiden uns am Markt. BISON ist authentisch, BISON ist ein
Brand!
Das muss auch Ihr Ziel sein, denn die wichtigste Formel für jeden von uns und unsere Firma ist:
Qualität / Preis x Brand
Wenn unsere Qualität überdurchschnittlich ist, dürfen wir auch einen höheren Preis (Lohn) verlangen, aber der eigentliche Multiplikator ist unser Brand, also Persönlichkeit, Image, Auftreten –
ja, Charisma.
90% wird mit dem Bauch entschieden, also lassen Sie die rechte Gehirnhälfte mit Emotionen, Phantasie und Kreativität nicht verkümmern.
Michael Dell hat heute am WEF gesagt, dass es eine emotionelle Bindung zum Dell-PC gibt, weil jeder glaubt, dass dieser extra für ihn gebaut werde.
Die Wirtschaft läuft wieder, die Börse erreicht wieder Höchststände, beste Voraussetzung ihr umfangreiches Wissen umzusetzen. Packen Sie es an.
Geniessen Sie vorerst Ihren Erfolg, lassen Sie sich feiern, seien Sie stolz auf sich, Sie haben vieles erreicht. Bleiben Sie nicht stehen, setzen Sie sich neue Ziele. Ich wünsche Ihnen auf Ihrem
weiteren Lebensweg alles Gute, möge Ihr Beruf zur Berufung werden, lassen sie sich nicht klonen, bleiben
Sie einzigartig.
Dies wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen und gratuliere Ihnen nochmals zu Ihrem heutigen Erfolg!_____________________________________________________________
Innovation ist Chefsache! KTA 21.11.2003
Innovation ist die Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum einer Firma.
Wachstum - das hören wir jeden Tag – ist die Voraussetzung für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und Wohlstand.Sie sind also dank Ihrer Ausbildung und Ihrem Wissen Hoffnungsträger unserer
Wirtschaft, ja Gesellschaft.
Wie schaffen wir es, in einer Welt des Überangebotes von auswechselbaren Produkten die sich nur noch auf schneller und billiger reduzieren Erfolg zu haben?
1) Sich mit innovativen Produkten und Ideen vom Mainstream unterscheiden
2) Dienen, Leisten = Dienstleister mit hoher Kompetenz
3) Wir müssen uns
verkaufen.
Innovative Produkte!
Wir brauchen geniale Gurus, die unsere Produkte und Technologien beherrschen und weiterentwickeln. Sie sind die Träger unserer Unternehmungen.
Wer sich aber mit Wissen voll stopft, kann Vorhandenes sehr gut verstehen, aber kaum Neues schaffen.
Für innovative neue Ideen braucht es ein gewisses Mass an Dummheit im Sinne des Verzichts auf Informationen.
Das kann sich nur der Chef leisten…
· Scanning / RFID
· Voice over IP
· Point of Information / Publiscreen
. Mediscreen
Dienst + Leister = Dienstleister
Im Buch „Funky Business“ steht: „Man soll ein Produkt auf den Zehen fallen lassen, wenn’s weh tut besteht es aus zuviel Materie und zuwenig Wissen“.
Mit solchen Produkten ist es schwierig Geld zu verdienen.
Wenn Sie etwas anfassen können, ist es wahrscheinlich nichts wert
Seit bei den Computern nur noch eine minimale Marge bleibt, wollen alle IT-Firmen vor allem Dienstleistungen erbringen. Wir sind stolz unsere Kunden zu bedienen und unser Wissen
weiterzugeben.
Gefragt ist Kompetenz und Vertrauen.
· Die Schulen haben in all den Jahren Ihre Schwächen gefördert. Ändern Sie das komplett. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken. Sie müssen das
fördern, das Sie wirklich gut können. Stehen Sie zu Ihren Schwächen und haben Sie den Mut zur Lücke, Talent vor Schulwissen. Kompetenzen schliessen sich aus. Multitalent zu sein ist eine hohe
Anforderung“
· Mittelmass gewinnt nie und hat nie gewonnen!
· Machen Sie Ihre Aufgabe mit Begeisterung und Leidenschaft (Leiden-Schafft). Suchen Sie den Flow.
· Du tust das Beste für Sich, wenn man immer sein bestes gibt.
Trotz anhaltendem schwierigen wirtschaftlichem Umfeld sind wir sehr erfolgreich und konnten neue Arbeitsplätze schaffen.Neben den innovativen Ideen ist vor allem die hohe Kompetenz unserer
Mitarbeiter entscheidend.Wir beherrschen die enorme Komplexität der
Informations-echnik.
Wir müssen uns verkaufen!
Wir brauchen Rezepte um in einer Zeit des Überangebotes von auswechselbaren Computer-Produkten, die sich nur noch auf schneller und billiger reduzieren, die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Die
Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit verlagert sich immer mehr in Richtung immaterieller Werte wie Gefühle und Fantasien.
Ich will nicht ein A oder B2 Kunde sein oder zu einem Internet-Browser im B2B verkommen.
Die ist aber abhängig von (verrückten) Menschen. Nicht nur Technologie, Organisation und Standort sind wichtig, sondern vermehrt Emotionen und Fantasien.
Um Erfolg zu haben, müssen wir aufhören so verdammt normal zu sein.
Die Zukunft gehört den Sonderlingen, die die Kunden überraschen! Leider eine völlig unschweizerische Kompetenz.
Technologie ist wichtig.
Management ist wichtig.
Entscheidend ist Attraktion.
Attraktiv als Mensch, Chef, Firma, Produkt. Erlebnis-orientiert nicht ergebnis-orientiert
Freude am Tun, der Weg ist das Ziel > der Kunde spürt das!
Unsere IT-Branche ist
leider noch mehrheitlich von Männern dominiert.
Das wird sich allgemein dramatisch ändern. Der berühmte Zukunftsforscher, Matthias Horx, hat für das laufende Jahrhundert 5 Thesen aufgestellt:
· Die 1. und wichtigste Aussage ist – die gute Nachricht für Sie – die Frauen werden das Zepter übernehmen!
· Begründung: noch vor 100 Jahren hatten nur 20% der Frauen eine Ausbildung, vor 50 Jahren bereits 60% und heute sind erstmals mehr Frauen in Ausbildung und an
Universitäten als Männer. Eine Entwicklung auf die ich mich freue. Der Wechsel von der funktionell-technischen Sicht der Männer, zur persönlich-individuellen Kultur der Frauen könnte unserem
Leben neue Impulse setzen. Dabei würde ich mich eher am Stil Ruth Metzler, als dem von Micheline Calmy-Rey orientieren.
Die Triage zwischen Beruf, Familie und Frau zu sein, ist die grosse Herausforderung. Es gilt die richtigen Prioritäten zu planen. Unsere Mitarbeiter heiraten erst mit 30 Jahren; 1950 hat man im
Durchschnitt mit 22 Jahren geheiratet. Die Kinder kommen dann entsprechend später oder Sie gehören dinks (double income no kids).
Ich bin überzeugt – und die Wachstumszahlen in der USA unterstützen das – mit der Wirtschaft geht es nach langer Durststrecke wieder aufwärts.
Sie, wir müssen und dafür einsetzen. Vieles hat sich nach unglaublichen Ereignissen und das Jahr 2000 verändert.
Ich hoffe, es ist mir gelungen, Ihnen die speziellen Verhältnisse in der IT darzustellen. Vor allem der Kanton Luzern sollte sich nicht über die 25 Mio. CHF Finanzausgleich freuen, sondern die
Gelder in die Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft (also Wirtschaftsförderung) investieren.
Es gibt keinen Grund warum Zug an vorderster Stelle, Luzern am hinteren Ende des Wohlstandes rangiert.
Die Schweiz, auch die HTA forscht & entwickelt Innovationen für über 12 Mio. CHF. Innovationen die nur Sinn machen, wenn wir Unternehmen dies auch umsetzen und marktreif anbieten können. Nur
das schafft Arbeitsplätze und Wohlstand. _________________________________________________________________
Rathaus
Sursee Juli 2003
Sehr geehrte Damen und
Herren
Geschätzte
Absolventinnen
Ich geniesse es, vor so vielen charmanten Damen eine Rede zu halten, unsere IT-Branche ist doch mehrheitlich von Männern dominiert.
Das wird sich allgemein dramatisch ändern. Der berühmte Zukunftsforscher, Matthias Horx, hat für das laufende Jahrhundert 5 Thesen aufgestellt.
Die 1. und wichtigste Aussage ist - die gute Nachricht für Sie - die Frauen werden das Zepter übernehmen!
Begründung: noch vor 100 Jahren hatten nur 20% der Frauen eine Ausbildung, vor 50 Jahren bereits 60% und heute sind erstmals mehr Frauen in Ausbildung und an Universitäten als Männer.
Eine Entwicklung auf die ich mich freue. Der Wechsel von der funktionell-technischen Sicht der Männer, zur persönlich-individuellen Kultur der Frauen könnte unserem Leben neue Impulse setzen.
Dabei würde ich mich eher am Stil von Ruth Metzler, als dem von Micheline Calmy-Rey orientieren.
Die Triage zwischen Beruf, Familie und Frau zu sein, ist die grosse Herausforderung. Es gilt die richtigen Prioritäten zu planen. Unsere Mitarbeiter heiraten erst mit 30 Jahren; 1950 hat man
im Durchschnitt mit 22 Jahren geheiratet. Die Kinder kommen dann entsprechend später oder sie gehören zu den dinks (double income no kids).
Sie haben eine wunderbare Aufgabe zum Beruf gemacht, das Wohlbefinden der Menschen zu fördern und unterstützen.
In unserer technischen Welt heisst das Dienstleistungen erbringen. Seit bei der Computer nur noch eine minimale Marge bleibt, wollen alle IT-Firmen vor allem Dienstleistungen verkaufen.
Wir sind stolz, dem Kunden zu dienen und unser Wissen weiter zu geben.
Unsere Kunden sind in Bezug auf Informatik kritischer und vor allem Kompetenter geworden. Es genügt nicht mehr billiger und besser zu sein, es kommen noch wichtige Soft-Factors wie Vertrauen,
Sicherheit und Einmaligkeit dazu. Emotionen und Fantasien sind gefragt, wir müssen aufhören so verdamt Normal zu sein. Leider eine völlig unschweizerische Kompetenz.
Mein persönliches Ziel ist es den Mitarbeiter und Kunden zu einem guten
Leben zu verhelfen, dies spüre ich auch in Ihrem Berufsbild.
Wie bei Ihnen wechselt die Stimmung vom positiven, motivierten Dienstleisten, vom Organisieren und Helfen, zu Hektik, Stress und lösen von Problemen im Alltag.
Positiver Stress ist
lebenswichtig im Leben, es ist wie Doping (Adrenalin)
Negativer Stress bringt einem um.
Zwei Empfehlungen an Sie:
Die Schulen haben in all den Jahren Ihre Schwächen gefördert. Ändern Sie das komplett. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken. Sie müssen das fördern, das
Sie wirklich gut können. Stehen Sie zu Ihren Schwächen und haben Sie den Mut zur Lücke, Talent vor Schulwissen. Kompetenzen schliessen sich aus. Multitalent zu sein ist eine hohe
Anforderung.
Mittelmass gewinnt nie und hat nie gewonnen!
Machen Sie Ihre Aufgabe mit Begeisterung und Leidenschaft (Leiden-Schafft). Suchen Sie den Flow.
Du tust das Beste für Sich, wenn man immer sein bestes gibt.
Der Start am Morgen ist wichtig für den ganzen Tag!
Sie können sich im Spiegel bemitleiden oder wie ich die Achseln hoch
und dann „de Kari, de Hoppler und ich, mehr packes, dene zeigedmers“
Ihre Branche hat eine goldene Zukunft. Horx sagt in seiner 2. These warum:
Die neuen Alten- im Tennis Jungsenioren, in der Politik 60+ - werden die finanzstärkste Generation. Vom ehemaligen Lebensende zur dynamischen Freizeitgesellschaft.
Die Kaufkraft ist 3 x so
hoch, als bei den 14- bis 20-jährigen.
statt Rheumadecken
-Beautyfarm (auch Männer)
statt Kreuzworträtsel -Fitnesshanteln
statt Busreisen ins Wallis -ein Flug in die Karibik, mit PC und Handy.
Allen Absolventinnen nochmals herzliche Gratulation und vergessen Sie nie, hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau.
Falsch:
Vor jedem starken Mann steht eine erfolgreiche Frau.
Viel Glück und besten Dank fürs Zuhören.
Formularbeginn